Community Center

Nach dem Abschluss unseres großen Schulbauprojekts (Treehouse Academy) im Dezember 2021 hatten wir die Zeit, uns einem neuen Großprojekt zu widmen. Die Idee einer Suppenküche in Rundu, in der wir bedürftigen Kindern nicht nur Essen bieten, sondern auch Freizeitaktivitäten und Gemeinschaftsräume schaffen können, begleitet uns schon länger. Allerdings standen wir vor der Hürde, dass wir so eine Einrichtung nicht von Deutschland aus leiten können würden.

Bei unserer Reise durch Namibia im Februar/März 2022 lernten wir viele inspirierende und engagierte Menschen kennen, darunter auch die Mitglieder des gemeinnützigen Vereins Ithemba. Wir stellten fest, dass wir ähnliche Ziele verfolgten, und gemeinsam begannen wir die Vision von einem Ort des Zusammenkommens, einem Community Center, zu entwickeln. Damit startet die spannende Reise der Konzeptentwicklung, Finanzierung, Grundstücksuche und Bauplanung.

Das Community Center hat das Ziel, die Bedürfnisse der Gemeinschaft in Rundu zu erfüllen, insbesondere die der finanziell benachteiligten Kinder und jungen Erwachsenen. Im Mittelpunkt des Community Centers stehen eine Suppenküche und die Bereitstellung von sanitären Einrichtungen. Zusätzlich bauen wir Räumlichkeiten, die für Freizeitprogramme, Aufklärungsseminare, psychologische Betreuung, Talentförderung, Hausaufgabenbetreuung und weitere Initiativen genutzt werden können.

Das Community Center soll von der Gemeinschaft für die Gemeinschaft betrieben werden. Daher wird die Community von Anfang an in die Planung und die Umsetzung miteinbezogen. Köch*innen, Lehrer*innen, Pädagog*innen, psychologisch geschultes Personal, Handwerker*innen, Künstler*innen, Musiker*innen, Student*innen, Eltern, Hilfskräfte, jeder und jede, der*die etwas beitragen möchte, ist willkommen. Die Koordination der Initiativen sowie die Leitung des Community Centers übernimmt unser namibischer Partnerverein Ithemba.

Rundu ist die zweitgrößte Stadt Namibias im wirtschaftlich schwachen Norden des Landes. Die unzureichende Anzahl von Schulen und Arbeitsplätzen, begrenzte staatliche Unterstützung und eine gravierende Ungleichheit zwischen Arm und Reich haben in den finanziell schwächeren Teilen der Stadt zu Armut, Unterernährung, mangelnder Körperhygiene und daraus resultierenden Gesundheitsproblemen geführt. Bildung bleibt für viele Kinder schwer erreichbar, während motivierte junge Menschen aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage Schwierigkeiten haben, einen beruflichen Werdegang zu verfolgen. Mit dem Community Center, das in der Nähe der finanzschwachen Viertel gebaut wurde, wollen wir einen Beitrag leisten, diese Probleme anzugehen und der Gemeinde einen Ort der gegenseitigen Unterstützung zu bieten.

Das Community Center liegt am Stadtrand von Rundu, in der Nähe der finanziell benachteiligten Stadtgebiete. In Zusammenarbeit mit einem lokalen Architekten haben wir hier ein Gebäude mit Küche und überdachtem Essensbereich sowie sanitäre Anlagen errichtet, sodass die Besucher des Community Centers Zugang zu WCs und Duschen haben.

Nach dem Kauf des Grundstücks, der Bereinigung und Planierung konnten wir Ende des Jahres 2022 bereits die Wasserleitung verlegen. Danach erfolgte der Bau der Suppenküche und der sanitären Anlagen. Anschließend wurde die Photovoltaikanlage installiert und eine Mauer zum Schutz des Grundstücks errichtet. Die Anlage verfügt außerdem über zwei Wassertanks, um Ausfälle der Wasserversorgung, die in der Gegend regelmäßig vorkommen, überbrücken zu können.

Der Bau des Community Centers wurde von Conambiki durch die Spenden von Privatpersonen und Unternehmen finanziert. Unser namibischer Partnerverein Ithemba übernimmt die Leitung und den Betrieb des Community Centers. Ithemba steht dafür in Kontakt mit lokalen Unternehmen, um die laufenden Kosten für Lebensmittel der Suppenküche, Betriebsstoffe und andere Ausgaben zu decken.

Der Kern des Community Centers ist die Suppenküche, die warme Mahlzeiten für Kinder und Jugendliche aus der Umgebung bereitstellt. Die sanitären Anlagen des Grundstücks stehen zur freien Verfügung, um die grundlegende Hygiene sicherzustellen.

Darüber hinaus ist die Idee, eine breite Palette von Aktivitäten anzubieten, darunter Hausaufgabenbetreuung, einen Mal- und Bastelbereich, Handwerkskurse, Gesangs- und Musiktreffen sowie Freizeitprogramme wie Fußballspielen und Gärtnern. Die Umsetzung übernimmt unser Partnerverein Ithemba, da wir hier auf lokale Initiativen und Freiwilligenarbeit setzen und nicht als ausländische Organisation eine tragende Rolle übernehmen möchten. Daher haben wir das Community Center an Ithemba übergeben und freuen uns, die Gemeinschaft zukünftig wachsen zu sehen.